SPD-Stadtratsfraktion kritisiert Landesregierung

27. Juni 2017

„Regiopole“ orientiert sich nicht an der gelebten Realität

Die SPD-Stadtratsfraktion kritisiert in ihrer Fraktionssitzung vom 26.06.2017 das Ziel der CSU-Staatsregierung die Stadt Würzburg zur „Regiopole“ zu machen. „Diese angebliche Höherstufung wird in der Wirklichkeit nicht der Weiterentwicklung der Stadt Würzburg als wirtschaftliches und wissenschaftliches Oberzentrum“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow. Zwischen den Metropolregionen Nürnberg, Rhein-Main (Frankfurt) und Stuttgart werde sich die Stadt Würzburg auch als Metropole auf Dauer nicht gleichwertig und auf Augenhöhe entwickeln können. Deshalb strebt die SPD-Stadtratsfraktion auch weiter die Mitgliedschaft in der Metropolregion Nürnberg an.

„Unser Ziel muss sein, dass wir uns mit den großen Universitätsstädten in der Metropolregion Nürnberg vernetzen, vergleichen und messen.“, so Kolbow weiter. Die Hochschullandschaft der Metropolregion Nürnberg ist vielfältig: an den insgesamt 20 Hochschulen der Metropolregion sind momentan über 93.000 Studenten eingeschrieben. Ziel muss aus Sicht der SPD-Fraktion außerdem sein, dass die Stadt Würzburg eine finanzielle Förderung für die Metropolregionen durch die Europäische Union nach Würzburg und in die Region holt.

Die SPD-Stadtratsfraktion kritisiert weiter, dass die Einstufung allein der Stadt Würzburg als Regiopole auch dem Bestreben einer engeren Zusammenarbeit mit der Stadt Schweinfurt völlig widerspricht. Bislang setzte man in diesem Bereich voll auf den Regionalverband Mainfranken, in der die beiden kreisfreien Städte und 7 unterfränkische Landkreise vernetzt sind. Auch zukünftig will die SPD-Stadtratsfraktion, dass man sich neben dem Anschluss an die Metropolregion Nürnberg zusätzlich in der unterfränkischen Region Mainfranken vernetzt.

Selbst aus der Schweinfurter CSU kommt Kritik. So berichtete die Mainpost: „Sie (Anmerkung: der CSU Kreisverband und die CSU-Stadtratsfraktion) sehen die Pläne der Staatsregierung, nur auf Würzburg zu setzen, kritisch. Man fordere die Regierung auf, „bei ihrer Landesplanung die beiden Städte Schweinfurt und Würzburg in ihrem Vorhaben zu unterstützen, die bisher schon bestehende partnerschaftlichen Beziehungen zu einer Regiopole auszubauen“1. Dies zeigt aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion in Würzburg, dass die Idee einer Regiopole ein Schnellschuss der Landesregierung sei, der sich nicht an der gelebten Realität orientiere“, so Kolbow abschließend.

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