Das Europa-Zentrum "Europe direct" ist unverzichtbar

14. Juli 2017

Reagiert die Stadt nicht, muss das europäische Informationszentrum schon zum Jahresende schließen

Würzburg ergriff schon sehr früh die Initiative sich in Europa und mit Europa zu engagieren, was u. a. an den vielen lebendigen Städtepartnerschaften zu sehen ist. Für ihr Engagement erhielt die Stadt 1973 den Europapreis und nennt sich seither Europastadt. Die enge Verbundenheit mit Europa ist auch an der gepflasterten Europaflagge vor dem Grafeneckart zu erkennen.

Auch aus diesem Grund beantragt die SPD-Stadtratsfraktion, dass sich die Stadt Würzburg für die Folgefinanzierung des Büros „europe direct“ bewirbt. Die derzeitige Finanzierung dieses Büros läuft am 31.12.2017 aus, die Bewerbungsfrist für die Weiterfinanzierung endet am 28.08.2017. „Der Stadt Würzburg steht es gut an, weiterhin ein Informationsbüro der Europäischen Kommission in Würzburg zu haben“, erläutert der Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow. „Das Büro europe direct Würzburg ist eine wichtige Stelle, um Europa und die Arbeit der Institutionen zu erklären und die Bedeutung Europas deutlich zu machen, gerade in einer Zeit, in der Europa in der Krise zu sein scheint“, so Kolbow weiter.

Würzburg ist eine von 55 Städten in Deutschland und 500 in Europa, die über ein solches Europa-Zentrum verfügen. „Europa direct steht für genau das, was Europa-Interessierte lange Zeit vermisst haben: Es ist mit seinem vielfältigen Angebot eine leicht zugängliche Anlaufstelle für jeden, der mehr zu Europa wissen möchte oder nach Wegen sucht, sich aktiv zu beteiligen“, beschreibt der frühere SPD-Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal die Bedeutung des europäischen Informationszentrums und ergänzt: „Eine weltoffene Europastadt wie Würzburg darf nicht leichtfertig auf diese Brücke nach Europa verzichten.“

Besonders Schulen oder Einrichtungen der Erwachsenenbildung profitierten von der Unterstützung beim Organisieren von Veranstaltungen und einer Fülle an Ideen und Tipps, wie sich europäische Themen anschaulich darstellen lassen. Seit der Eröffnung des Büros im Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger 2013 habe sich das Europa-Zentrum, so Rosenthal, einen festen Platz in der Stadt und in dem europäischen Netzwerk erarbeitet. Auch mischt sich europe direct selbst mit Diskussionen oder Vorträgen in die Debatte ein, wie zuletzt bei Podiumsdiskussionen mit der Europa-Abgeordneten Kerstin Westphal oder bei den Pulse-of-Europe-Demonstrationen, die auch in Würzburg viele Anhänger finden. „Europa lässt sich nicht verordnen, es sind die Menschen, die es mit Leben erfüllen“, betont Rosenthal.

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