SPD-Stadtratsfraktion verwundert über Ausstieg beim European Energy Award
Die SPD-Stadtratsfraktion ist verwundert über den Ausstieg der Stadt Würzburg aus dem europaweiten "Energy Award".
"Der Stadtrat wurde von diesem Ausstieg aus dem Projekt nicht informiert", zeigt sich der Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow verärgert. Über den Einstieg wurde im Jahr 2007 im Stadtrat abgestimmt, der Ausstieg geschah heimlich, still und leise. „Die Aufkündigung der Mitgliedschaft zeigt, wie wenig ernst die Stadtverwaltung das Thema Klimaschutz an städtischen Gebäuden nimmt.“, so Kolbow weiter.
Schon 2007 war laut Kolbow die Intention des European Enery Award bekannt. So findet sich in den Protokollen folgende Niederschrift vom Umwelt- und Planungsausschuss am 22.01.2007: „Der Referent (Anmerkung: Wolfgang Kleiner) schlägt die Stadt Würzburg zur Teilnahme am Pilotprojekt zur „Einführung des European Energy Award (eea) in Bayern“ vor. Der eea sei ein Verfahren zur Prüfung der Energieeffizienz der Gebäude und des sonstigen Verhaltens der Kommunen. Er erläutert anhand der vorliegenden Begründung den Sachverhalt. Nachdem im Haushalt 2007 insgesamt 2 Mio. Euro für Sanierungsmaßnahmen an städtischen Gebäuden eingestellt seien, halte er die Teilnahme an diesem Pilotprojekt für gut, um einen fachlichen Weg nicht nur für diese Gebäude zur dauerhaften Energieeinsparung aufgezeigt zu erhalten. Es gehe hierbei um einen möglichst geringen Energieverbrauch und damit um eine Senkung der CO2-Emissionen. Der milde Winter in diesem Jahr lasse einen Zusammenhang mit dem Klimawandel vermuten, wozu die CO2-Emissionen eine entscheidende Rolle spielten. Mit der Teilnahme der Stadt Würzburg an diesem Pilotprojekt sei sie beispielgebend und er bitte um Zustimmung. Nach Ansicht der Vorsitzenden (Anmerkung: Oberbürgermeisterin Dr. Beckmann) ist die Teilnahme am Pilotprojekt zur „Einführung des European Energy Award (eea) in Bayern“ gewinnbringend für die Stadt Würzburg. Außerdem sei die Stadt Würzburg hierdurch beispielgebend. Sie befürworte deshalb diese Teilnahme. Klimawandel, Feinstaubbelastung, Kohlendioxidbelastung, das sind die Themen, mit denen sich auch die Kommunen auseinandersetzen müssen. Ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten reicht nicht, es muss auch umgesetzt werden. "Es ist sicher richtig, dass der Klimaschutz erste Bürgerpflicht ist", so Kolbow weiter. "Aber es ist ebenso wichtig, dass die Kommunen in ihrem Einflussbereich aktiv an diesem Thema arbeiten, z. B. bei der energetischen Gebäudesanierung.“