Die SPD-Stadtratsfraktion fordert in einem Dringlichkeitsantrag für die Stadtratssitzung am 31. März 2022, dass der Gesellschafter Stadt Würzburg an die WVV Weisungen zum Umgang mit Überschüssen aus dem Verkauf von Energie an den Börsen ausgibt.
Hierzu stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende, Alexander Kolbow, fest:
"Der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine hat aktuell erhebliche Folgen auf die Rohöl- und Gaspreise in Europa. Aufgrund der unsicheren Versorgungslage schnellten die Preise für Öl und Gas in die Höhe. Zu den wirtschaftlichen Gewinnern des Krieges zählen nicht nur „Öl-Multis“, sondern auch europäische Stromerzeuger. Auch die WVV gehört durch den Verkauf von Strom an den Strombörsen zu den wirtschaftlichen Gewinnern des Krieges.
Gleichzeitig ist zu befürchten, dass Privatkundinnen und Privatkunden der WVV zukünftig unter den hohen Marktpreisen leiden und sich ihre Abschläge für Strom und Gas („zweite Miete“) zukünftig nicht mehr leisten können. Diese Entwicklung gilt es durch die Politik sozial abzufedern. Dies ist auch eine Aufgabe des Würzburger Stadtrats. Deshalb will die SPD-Stadtratsfraktion die privaten Stromkundinnen und Stromkunden über eine Weisung des Gesellschafters entlasten.
Des Weiteren gilt es auch die zukünftige Entwicklung der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH in den Blick zu nehmen. Ziel muss auch der Umbau des WVV-Konzerns zu einem immer nachhaltigerem Versorgungs- und Verkehrsunternehmen sein. Hierfür sind Rückstellungen zu bilden, welche die zukünftige ökologische Entwicklung des Konzerns nachhaltig fördern."