Die SPD-Stadtratsfraktion fordert in einem Antrag einen jährlichen Niederschlags- und Trinkwasserbericht. Auf Basis des Berichts soll die Stadtverwaltung Vorschläge zu möglichen Wassersparmaßnahmen im Stadtgebiet machen.
Bei Bedarf soll der Stadtrat über Trinkwassersparmaßnahmen entscheiden. Dazu erklärt Alexander Kolbow, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion: „Würzburg ist eine der niederschlagsärmsten Regionen in der Bundesrepublik. In den letzten Jahren konnte man in den Sommermonaten den fehlenden Regen deutlich spüren. Doch die Statistiken beweisen, dass der nötige Niederschlag auch im restlichen Jahr fehlt.“ Außerdem setzt Kolbow fort: „Es wird klar deutlich, dass der Klimawandel sich immer stärker auf die Region auswirkt.“
Stadtrat Udo Feldinger, selbst Meteorologe, unterstützt Kolbow in seinen Forderungen und führt weiter aus: „Wir müssen uns mit der Klimaänderung und ihren Folgen intensiver auseinandersetzen.“ Feldinger verweist auch auf Daten der Würzburger Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes:
Seit 2011 gab es nur zwei Jahre mit überdurchschnittlichen Jahresniederschlagssummen im Vergleich zur internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Auch im Jahr 2019 sind bisher nur etwa 80 Prozent Niederschlag vom vieljährigen Mittel gefallen. Bei angenommenen durchschnittlichen Regenmengen im November und Dezember 2019 ergibt sich seit 2011 ein Niederschlagsdefizit in Höhe eines ganzen Jahresniederschlags.
Das ein solcher Bericht Personal in der Verwaltung binde und Geld koste, lässt Kolbow nicht als Begründung einer Ablehnung gelten: „Die Situation an der Pleichach in diesem Sommer hat uns gezeigt, was passiert, wenn wir nicht vorbereitet sind. Nur durch Notfallmaßnahmen konnte der Tod unzähliger Fische verhindert werden. Nur durch ein regelmäßiges Monitoring können wir sicherstellen, dass beim nächsten Notfall nicht Menschen geholfen werden muss, sondern wir frühzeitig reagieren und schlimmeres verhindern können.“
Der Antrag wird im Umwelt- und Planungsausschuss am 5. November behandelt.