Staatsarchiv soll in Würzburg bleiben

22. Mai 2015

Im Rahmen einer geplanten landesweiten Verlagerung von Behörden aus Oberzentren hat die Bayerische Staatsregierung vorgesehen, das bayerische Staatsarchiv Unterfranken von Würzburg nach Kitzingen zu verlegen.

Hiergegen haben wir uns ausgesprochen und im Stadtrat einen Antrag eingebracht, dass sich die Stadt Würzburg bei der Bayerischen Staatsregierung dafür einsetzt, dass das Staatsarchiv in Würzburg verbleibt.

Das Archiv ist derzeit in Räumen auf der Festung und in der Residenz untergebracht, für die künftig eine andere Nutzung vorgesehen sei. Dies sei der entscheidende Grund für die Verlagerung der 17 Arbeitsplätze der Staatsbibliothek aus Würzburg.

Gegen diese Verlagerung sprechen jedoch bedeutende fachliche Gründe. Dies haben auch die Vertreter der bayerischen Archive auf ihrer Fachtagung in Schweinfurt festgestellt und sich entschieden gegen eine Verlagerung ausgesprochen. Würzburg ist Standort bedeutender Archive verschiedener Körperschaften, so die wichtigen Archive der Diözese und der Stadt Würzburg, ebenso die wertvollen Sammlungen des Universitätsarchivs in Verbindung mit der Universitäts-Bibliothek aber auch Sitz von Facharchiven unterschiedlicher Organisationen.

Die räumliche Nähe dieser Einrichtungen ist ein deutlicher Vorteil aller Nutzer, der durch die Verlagerung unwiederbringlich verloren geht.

Würzburg ist durch die Ansammlung bedeutender Archive ein renommierter Standort in der bayerischen Archivlandschaft. Dies ist auch ein wichtiges Merkmal der überregionalen Bedeutung der Mainfränkischen Metropole. Die Verlagerung des Staatsarchivs ist eine langwirkende Schwächung der zentralörtlichen Bedeutung unserer Stadt. Die zu verhindern ist eine Aufgabe des Stadtrates und der Stadtverwaltung.
Auf den Konversionsflächen der Stadt Würzburg könnte ohne Schwierigkeiten ein geeigneter Standort gefunden werden. Aus unserer Sicht sollte insbesondere das weiträumige Gelände der Universität auf dem Konversionsgelände im Hubland als Standort geprüft werden. Dies gehört bereits dem Freistaat und die Nähe zu den Universitätsarchiven wäre ein großer sachlicher Vorteil. Auch für die Stärkung der Behördenstadt Kitzingen durch 17 verlagerte Arbeitsplätze könnten wohl auch ohne große Mühen andere Lösungen gefunden werden.

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