.... wird gerade – so scheint es – mit vollen Händen ausgegeben.
Wir haben – schneller als gedacht – Zweitliga-Fußball in Würzburg. Der grandiose Aufstieg der Würzburger Kickers freut uns sehr. Gleichzeitig wissen wir auch, dass das große Investitionen seitens der Würzburger Kickers nötig macht.
Klar, dass hier auch die Stadt in irgendeiner Form unterstützen sollte. Nicht zuletzt ist auch durch den Fußball in der zweiten Bundesliga die Stadt viel prominenter in der gesamtdeutschen Wahrnehmung und profitiert an einigen Stellen davon. Der OB ist hier mit einer Aussage vorgeprescht, bei der wir uns vorher eine Rücksprache mit dem Stadtrat gewünscht hätten. Die Aussprache in der folgenden Stadtratssitzung war entsprechend deutlich –deutlich war aber auch, dass die Stadt hier gefordert ist, den Fußballverein zu unterstützen – vielleicht auch langfristig im Rahmen einer Betreibergesellschaft. Soweit so gut.
In der darauf folgenden Stadtratssitzung liegt ein interfraktioneller Antrag vor, den Bau und den Betrieb einer Veranstaltungshalle am Bahnhof voranzutreiben. Hier ist von einem privaten Konsortium die Rede, das bereit sei die Halle „mit einem hohen finanziellen Eigenanteil zu unterstützen.“ Dabei bleibt aber unklar, wer die Halle überhaupt baut und wer die Halle unter welchen Bedingungen betreibt. Auch hier kommen enorme, auch langfristige Kosten auf unsere Stadt zu.
Eine Multifunktionshalle in Bahnhofsnähe ist sinnvoll – sie ist für viele Veranstaltungsformen wichtig und nützlich – nicht nur für den Erstliga-Basketball. Sie taugt beispielsweise auch für Konzerte und Messen. Das Projekt voranzutreiben entspricht auch allen bislang gefassten Beschlüssen. Insofern war dieser Antrag vor allem für eines gut: für graue Haare beim Kämmerer. Da tröstet auch nicht die Begründung des Antrags darüber hinweg, dass wir durch die großzügig angekündigte Förderung beim Umbau des Mainfrankentheaters, die ein Staatsminister beim Mozartfest verkündet hat, so viel Geld sparen. Aber wir sparen doch kein Geld, es ist weniger Geld, das wir ausgeben müssen – und auch für den Theaterumbau kommen noch ordentlich Kosten auf die Stadt zu. Von Geld sparen kann hier nicht die Rede sein.
Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Auch wir finden so eine Veranstaltungshalle in der Nähe des Bahnhofs sinnvoll und wir diskutieren, welche Unterstützung wir den Würzburger Kickers zukommen lassen. können. Aber ich wünsche mir schon auch eine ebenso große Bereitschaft der anderen Fraktionen bei Ausgaben für Investitionen in den ÖPNV, von dem alle profitieren und vor allem für Investitionen im sozialen Bereich. Für unsere Anträge zum Sozial- und Willkommensticket fehlte jedenfalls das nötige Geld und die Straßenbahnlinie 6 zur Universität wurde vom Oberbürgermeister unter Finanzvorbehalt gestellt.