Weniger Show, mehr Substanz!

16. Mai 2018

Würz-Main dient nur der Selbstdarstellung

Die SPD-Stadtratsfraktion kritisiert den Oberbürgermeister für seinen Vorschlag, den Main während der Landesgartenschau befristet in Würz-Main umzubenennen. Was wie ein schlechter Aprilscherz klingt, ist reinstes Marketing. Aber nicht Stadtmarketing, wie Schuchardt vorgibt. In erster Linie dient es der Vermarktung der eigenen Person. Wieder einmal hat es der Oberbürgermeister auf die Titelseite des Würzburger Lokalteils geschafft.

Bereits Anfang Mai hatte der Oberbürgermeister mit dieser Form des (Selbst-) Marketings Erfolg. Als Fazit aus der Kreuz-Debatte auf Landesebene stellte der Oberbürgermeister einen Buddha im Würzburger Rathaus auf. Getarnt war diese Handlung als liebevolle Hommage an Würzburgs Partnerstadt Otsu. Die örtliche Presse dankte es dem Oberbürgermeister mit einem großen Aufmacher auf der Titelseite des Lokalteils.

Die SPD kritisiert die Selbstdarstellung des Oberbürgermeisters. „Ein Oberbürgermeister wird an seinen politischen Erfolgen und nicht an seinen boulevardesken Schlagzeilen gemessen“, ist SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow überzeugt. „Jedoch hat Christian Schuchardt nach 4 Jahren immer noch keine großen Erfolge vorzuweisen und muss deshalb zu solchen Mitteln der Selbstdarstellung greifen“, so Kolbow weiter. „Die politischen Erfolge am Hauptbahnhof, bei der Landesgartenschau, der Entwicklung des neuen Stadtteils am Hubland, der Erweiterung des Congress Centrums und der Entwicklung der Eichhornstraße kann Schuchardt nur feiern, weil sein Amtsvorgänger, Georg Rosenthal, die wesentlichen Grundlagen hierfür gelegt hat.“

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert vom Oberbürgermeister weniger Show und mehr Substanz. „Statt einen Buddha im Rathaus aufzustellen, hätte Schuchardt sich klar zur religiösen Neutralität des Staats und zur im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit bekennen müssen. Dann wäre er auch den muslimischen und jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gerecht geworden“, ist Kolbow überzeugt. Und der Main? Er würde auch weiter unbeeindruckt durch Würzburg fließen.

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