Würzburg soll schnellstmöglich klimaneutral werden

16. Oktober 2019

SPD, Grüne, Linke, ÖDP und ZfW wollen Änderungen am Klimakonzept der Stadt

Im morgigen Stadtratsplenum liegt dem Stadtrat ein Beschlussvorschlag zum weiteren Vorgehen beim Klimaschutz vor. Ausgelöst wurde dies durch einen umfassenden Antrag der Stadträte von SPD, Linke, ZfW und der Stadtratsfraktionen der Grünen von Juli 2019. In diesem interfraktionellen Antrag wurde die Anerkennung des „Klimanotstands“, Erhöhung des Tempos zur Klimaneutralität sowie höchste Priorität für den Klimaschutz gefordert und dies mit neuen konkreten Schritten und Maßnahmen unterlegt.

„Die Stadt Würzburg hat diesen Antrag gut abgearbeitet, aber wesentliche Forderungen von uns nur teilweise umgesetzt“, so Grünen-Stadtrat Patrick Friedl. „Deshalb haben wir einen umfassenden Änderungsantrag gestellt, der den Weg zur klimaneutralen Stadt weiter beschleunigen soll.“ Die Antragstellerinnen und Antragsteller sehen im jetzigen Beschluss eine Fortführung und Präzisierung des Grundsatzbeschlusses zur CO2-Reduktion von 2009. Gegenüber 1990 hatte Würzburg 2009 bereits 33 Prozent der CO2-Reduktion geschafft. Bis heute sind lediglich weitere sieben Prozent hinzugekommen, d.h. um 60 Prozent muss der CO2-Ausstoß in Würzburg noch reduziert werden bis zur vollständigen Klimaneutralität. Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Alexander Kolbow: „Wir müssen erkennen, dass die bisherigen Anstrengungen für den Klimaschutz nicht ausreichen. Zukünftig müssen wir alle Bereiche in unserer Stadt noch stärker mit einbeziehen.“

Sebastian Roth, Stadtrat Die Linke: "Würzburg muss sich den Aufrufen mehrerer deutscher und europäischer Städte anschließen, und das ohne Abmilderungen, wie die Verwaltung es vorschlägt. Die Stadt soll ein Hauptaugenmerk auf die Umsetzung von ambitionierten Klimazielen setzen. Die Meldung, dass die aktuellen Klimaziele verfehlt werden, zeigt das deutlich!" Wolfgang Baumann, Stadtrat für ZfW: „Das Klimaschutzkonzept von 2012 wurde vom Umweltreferenten nicht mit Leben gefüllt und von manchen Stadträten als unverbindliche Absichtserklärung behandelt, hinter dem man seinen Unwillen zu konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz verstecken konnte. Die ZfW fordert Tempo 30 auf allen Straßen innerhalb des Bischofshuts und Busspuren wo immer möglich.“ Raimund Binder, Fraktionsvorsitzender der ÖDP-Fraktion: „Absichtserklärungen bringen uns nicht weiter, wir brauchen konkrete Maßnahmen, die umgehend umgesetzt werden können.“

Antragstext: Grundsatzbeschluss Klimaneutrale Stadt bis spätestens 2045 (PDF, 51 kB)

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