WürzburgSPD kritisiert Oberbürgermeister und CSU

14. Dezember 2017

Katharina Räth: „Man hätte Muchtar Al Ghusain in Würzburg halten müssen“

Am 13.12.2017 wurde Muchtar Al Ghusain zum neuen Beigeordneten der Stadt Essen für die Bereiche Jugend, Bildung und Kultur gewählt. Er wird sein neues Amt im März 2018 antreten. Die Würzburger SPD bedauert, dass Al Ghusain nicht in Würzburg gehalten werden konnte. Grund für den Wechsel nach Essen war im Besonderen die fehlende Unterstützung des Oberbürgermeisters und der CSU-Fraktion. Aus Sicht der SPD hätte man einen so fähigen Referenten auch zukünftig in der Stadt halten müssen. Ironie des Schicksals: in Essen wird Al Ghusain von einer Koalition aus SPD und CDU getragen.

Katharina Räth, Vorsitzende der WürzburgSPD, dankt Muchtar Al Ghusain für das Engagement als berufsmäßiger Stadtrat, Oberbürgermeisterkandidat und SPD-Vorsitzendem. „Muchtar Al Ghusain hat viele wichtige Projekte in Würzburg angestoßen. Zu nennen sind unter anderem das Schulsanierungskonzept in Höhe von 300 Millionen Euro, sein Einsatz für die Erinnerungskultur, die Einführung der Zeitschrift Kulturgut und der Würzburger Hafensommer. Einen so erfolgreichen Referenten hätte man in Würzburg halten müssen“, erklärt Räth.

Offen kritisiert die Vorsitzende der WürzburgSPD den Oberbürgermeister und die CSU-Fraktion. „Der Oberbürgermeister und die CSU haben Al Ghusain die Unterstützung verweigert. Die Gespräche machten deutlich, dass Al Ghusain im Stadtrat keine Mehrheit bekommen wird. Nach dem Oberbürgermeisterwahlkampf hätte man wieder zu einer offenen und kollegialen Arbeit finden müssen. Das war jedoch nie der Fall“, so Räth weiter, „der Oberbürgermeister und die CSU hatten stets die Parteibrille aufbehalten und Al Ghusain seine Parteizugehörigkeit übel genommen.“

Gerade im Schulbereich sieht der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Alexander Kolbow, einen harten Bruch. „Zusätzlich zum Weggang von Muchtar Al Ghusain muss das Schulreferat auch noch verkraften, dass der amtierende Schulamtsleiter im Januar 2018 in den Ruhestand geht. Dies war dem Oberbürgermeister stets bekannt und somit riskiert er einen herben Rückschlag für die Umsetzung des beschlossenen Schulsanierungskonzepts in Höhe von 300 Millionen Euro. Auch deshalb wäre es wichtig gewesen, dass man Al Ghusain als erfahrenen Referenten in Würzburg hält“, ist Kolbow überzeugt.

Auch Kolbow bedauert den Weggang von Muchtar Al Ghusain. „Die Stadt Essen hat einen erfahrenen und fähigen Referenten gewählt. Da ist es schon fast ironisch, dass Al Ghusain in Essen von einer Koalition aus SPD und CDU gemeinsam getragen wird. Zielführend wäre es auch in Würzburg, wenn der Oberbürgermeister und CSU stärker die konstruktive Zusammenarbeit mit der SPD suchen würden“, erklärt Kolbow.

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