Das Thema der nächtlichen Lärmkulisse beschäftigt Würzburg seit Jahren. Die SPD-Stadtratsfraktion lehnt Verbote zum Lösen von Problemen in Würzburg ab und setzt stattdessen auf Dialog der Betroffenen.
Einen neuen Aufschwung erlebte die Debatte um den nächtlichen Lärm durch eine von der CSU-Stadtratsfraktion geforderte Prüfung der Auswirkungen von Sperrzeiten in anderen Städten und der darauf folgenden Verwaltungsvorlage, die eine Verlängerung der Sperrzeit als Ultima Ratio vorsieht. Die SPD-Stadtratsfraktion hat als Gegenentwurf einen Antrag auf Prüfung der Modelle eines sogenannten Nachtbürgermeisters in den Stadtrat eingebracht.
Dazu erklärt Joachim Schulz, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion: „Das Konzept eines Nachtbürgermeisters wird in anderen Städten bereits erfolgreich umgesetzt. Dieser soll – unabhängig vom Ordnungsamt oder der Polizei – zwischen den Betroffenen vermitteln und nach Lösungen suchen, die alle akzeptieren. Statt Verbote zu verhängen, die unserer Stadt nur schaden, sollten wir dafür sorgen, dass alle Betroffenen miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsame Lösungen finden.“
Der Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow hatte sich in der vergangenen Woche mit Vertretern der Studierendenvertretung der Universität und der Fachhochschule getroffen, um über das Thema zu sprechen. Er erklärt nach den Gesprächen: „Sowohl die Studierendenvertretung der Universität als auch die Jungendorganisationen quer durch die politische Landschaft haben sich in den letzten Monaten mehrfach eindeutig gegen eine Verlängerung der Sperrzeit ausgesprochen. Die jungen Leute machen sich zurecht sorgen, um die Attraktivität der Stadt Würzburg gerade für junge Menschen und damit den Hochschulstandort. Wir sollten ihre Argumente ernst nehmen.“