Neue Straßenbahnlinie 6

Die SPD- Fraktion hat die Planung der Schienennetz- Erweiterung um die Linie 6 initiiert und nach Kräften gefördert. Die Schienenanbindung ist für die Entwicklung des Stadtgebietes Frauenland / Hubland – die größte Aufgabe der Stadtentwicklung seit der Errichtung des Stadtteiles Heuchelhof – ohne gleichwertige Alternative. Derzeit geht es um den positiven Abschluss des so genannten standardisierten Bewertungsverfahrens als Grundlage der Förderfähigkeit. Zeitgleich ist das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Unterfranken eingeleitet, durch welches noch erhebliche, derzeit offene Einzelfragen geklärt werden. Alle Antworten können daher nur vom derzeitigen Planungsstand ausgehen.

Durch den Straba- Anschluss des Stadtteiles Heuchelhof wurde ein Zuwachs von ÖPNV- Nutzern um 38 % erreicht, obwohl es eine ÖPNV- Anbindung durch Schnellbusse in die Stadt gab. Durch die neue Straba- Anbindung ins Frauenland / Hubland sind ähnliche Zuwächse zu erwarten. Die Förderung der Attraktivität des ÖPNV ist eine vorrangige Aufgabe, die durch viele Maßnahmen geschehen kann. Grundlegend aber ist ein schnelles, geräumiges ÖPNV- Verkehrsmittel auf eigener Streckenführung. So gesehen ist eine Busverbindung keine gleichwertige Alternative.

Bezüglich der vom Stadtrat grundsätzlich beschlossenen Trasse 2c wurden in nachfolgenden Planungsschritten zielorientiert bislang einige Modifikationen vorgenommen, z.B. die neue Haltestelle am Theater, die Trassenlage in der Balthasar- Neumann- Promenade, der Durchstich durch das Glacis in Verlängerung der Ottostraße, die Trassenführung am Wittelsbacher Platz u.a.. Alle Veränderungen wurden vom Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen. Dazu gehören auch die Trassenführung über die Drachenwiese und der Verzicht auf einen Linienast zum neuen Fachhochschulgebäude. Durch alle diese Schritte soll das Ergebnis des Bewertungsverfahrens optimiert werden.

Über die Linienführung der Busse nach Inbetriebnahme der neuen Straba- Linie sind jetzt noch keine endgültigen Aussagen möglich. Sie können jedoch mit Sicherheit davon ausgehen, dass die WSB im eigenen Interesse keine Minderung des ÖPNV-Angebotes im Einzugsgebiet der Straba- Linie vorsehen wird. Auch der Stadtrat will selbstverständlich keine Verschlechterung des ÖPNV- Angebotes. Daher wird auch die Keesburg eine gute Busanbindung erhalten.

Die SPD- Fraktion hat mehrfach klar gestellt, dass ein Schottergleis vom Frauenlandplatz bis zum Hubland nicht dort gelegt werden kann, wo es das Stadt- und Straßenbild beeinträchtigen würde. Die Trasse zur Landesgartenschau soll in Pflasterbauweise gestaltet werden, wo es verkehrspolitisch geboten ist, ansonsten weitgehend als Rasengleis. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD im Stadtrat gestellt.

Der Wegfall eines Radweges in der Ottostraße kann dadurch ausgeglichen werden, dass ein Radweg durch die Straße „Am Zwinger“ geführt wird. Dazu müsste in dieser Straße ein geeigneter Straßenbelag eingebaut werden. Dieses Vorhaben muss im Planfeststellungsverfahren gesichert werden. Einen entsprechenden Antrag hat Fraktionskollege Alexander Kolbow gestellt.

Wegfallende Parkplätze sollen weitest möglich ersetzt werden, z.B. durch ein Parkdeck auf dem Gelände des Landratsamtes. Es ist im Übrigen unvermeidlich, dass Parkplätze an den Straßenrändern wegfallen, wenn ein neues Verkehrsmittel durch die Straße geführt wird. Eine genaue Bilanz der wegfallenden und neuen Parkplätze kann auch erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens erstellt werden. Natürlich sind wir bestrebt im Interesse der Anlieger die Eingriffe in den ruhenden Verkehr so gering wie möglich zu halten.

Ebenso ist unvermeidlich, dass Bäume am Straßenrand wegfallen. Ein Teil des standardisierten Bewertungsverfahrens umfasst auch eine Bilanz der Umweltauswirkungen und den Ausgleich von Umwelt- Eingriffen. In diesem Plan ist auch eine Grünbilanz enthalten. Die entsprechenden Ausgleichmaßnahmen im Einzelnen müssen ebenfalls dem Planfeststellungsverfahren vorbehalten bleiben.

Oktober 2011 / Artikel wird derzeit überarbeitet
Hans Werner Loew
stellvertretender Fraktionsvorsitzender