Würzburg ist ein Brennpunkt des Klimawandels. Die Stadt Würzburg muss auf die Temperaturzunahme und auf das Niederschlagsdefizit in der Fläche reagieren und Klimaanpassungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen. Nicht nur in der versiegelten Innenstadt sind dringend Retentionsmaßnahmen für Niederschlagswasser notwendig, sondern auch im Stadtwald. Die SPD-Fraktion hat im November 2019 zu den Haushaltsberatungen Finanzmittel für ein hydrologisch-geologisches Gutachten beantragt, um Möglichkeiten zur Wasserrückhaltung und -speicherung zu bestimmen. Der Stadtrat folgte diesem Antrag.
Die Wasserspeicherung im Wald dient nicht nur der dringend notwendigen Aufrechterhaltung und Verbesserung des dortigen Ökolebenssystems der Waldfauna und -flora, sondern verhindert auch bei Starkniederschlägen auftretende Sturzfluten beispielsweise im Reichenberger Bach und Steinbach. In einer mündlichen Anfrage hat SPD-Stadtrat Udo Feldinger sich nun bei der Stadtverwaltung nach dem Stand des Gutachtens erkundigt. Die Antwort der Verwaltung war leider ernüchternd: Die Auftragsvergabe an ein Büro sei zwar erfolgt, jedoch hätte die Gutachtenerstellung aufgrund der bislang zu wenig gefallenen Niederschläge noch nicht fertig gestellt werden können.
Der dramatische Anstieg von kranken und absterbenden Bäumen in den letzten Jahren ist durch ein Aufforsten bzw. Ersetzen allein nicht auszugleichen. Eine umfassende Anpassungsstrategie an den Klimawandel ist schnellstens zu entwickeln und umzusetzen.